Wir Leben in einer lauten, bunten und schnelllebigen Welt. Es zählt als gefragt, einen vollen Terminkalender vorweisen zu können. Es zählt als schick, immer einen guten Kontakt vermitteln zu dürfen. Unsere Gesellschaft ist das reinste Netzwerksystem geworden.

Und so springen wir von einer Veranstaltung zu nächsten. Machen Smalltalk mit unzähligen Menschen und schaffen es nirgends so richtig in die Tiefe zu gehen.

Woran liegt das?

Unser Alltag, unsere Arbeit, unser ganzes Leben besteht aus Beziehungen. Wir selbst nehmen dabei dir unterschiedlichsten Rollen ein. Mal sind wir Mutter, mal Geliebte, zu einem anderen Zeitpunkt auch noch Angestellte oder Unternehmerin, Gärtnerin, Hausfrau, usw. Und natürlich gibt es noch unzählige Rollen mehr.

All diese Rollen brauchen Energie und Aufmerksamkeit. Unser Anspruch an uns selbst ist dabei so gross, dass wir gerne überall 100% geben würden. Doch die Rechnung geht nicht auf.

100% Mutter

100% Geliebte + Partnerin

100% Unternehmerin/Angestellte

100% Gärtnerin

100% Hausfrau

Unsere eigenen Erwartungen liegen dabei bei (mindestens) 500%. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit alle Rollen voll zu erfüllen. Es ist regelrecht grössenwahnsinnig, das von sich selber zu erwarten.

Und doch tun wir es.

Jeder von uns trägt seine grösste Kritikerin selbst in sich. Sobald nur eine Kleinigkeit nicht läuft wie geplant oder wir eine Sache unserer ellenlangen Todo Liste nicht abgearbeitet haben, fangen wir an, uns innerlich zu beschimpfen. Mit niemanden würden wir in Realität so reden, wie wir mit uns selbst. Du darfst dich gerne Fragen: «Würde ich so mit meiner besten Freundin reden?». Bei 100% lautet die Antwort Nein. Warum reden wir also selbst mit uns so geringschätzend?

In den oben genannten Rollenbildern fehlt eine Rolle komplett. Die Rolle der Frau. Du selbst.

Neben den unzähligen Jobs, Verpflichtungen und dem ganz normalen Wahnsinn sind wir immer noch ein Mensch, der auch für sich alleinstehen möchte und darf. Der seine Batterien wieder aufladen muss, um diesen Rollen auch gerecht zu werden. Der sich allerdings oftmals ans letzte Ende der Schlange stellt.

Wir alle haben es schon das ein oder andere Mal gehört: «Die wichtigste Beziehung im Leben, ist die Beziehung zu uns selbst.»

Wenn wir ausgebrannt sind, leiden alle unsere anderen Rollen darunter. Wenn wir unsere Batterien wieder aufladen dürfen, wenn wir uns Zeit nehmen für uns, dann füllen wir automatisch auch die Batterien der anderen.

Mir geht dabei ein Bild nicht aus dem Kopf und das möchte ich dir heute mitgeben. Wenn du nur eine Sache von diesem Artikel mitnimmst, dann bitte dieses Bild.

In dem Film «Der grosse Gatsby» wurden rauschende Feste gefeiert. Es wurde getanzt, gelacht und natürlich auch ordentlich Champagner getrunken. Auf einem Tisch in der Mitte des Raumes war eine Sektschalenpyramide errichtet worden. Während dieses rauschenden Festes kommt, irgendwann ein livrierter Diener mit weissem Sakko und beginnt den Champagner in das oberste Glas einzufüllen. Er giesst und giesst immer mehr Champagner in genau dieses eine Glas.

Was passiert: Sobald die oberste Sektschale gefüllt ist, läuft sie über und füllt die Gläser der 2. Ebene der Pyramide und so geht es immer weiter. Bis alle Gläser gefüllt sind.

Und jetzt aufgepasst. DU bist das oberste Glas. Ist dein Glas gefüllt, kann es überlaufen. Dann hast du die Energie andere zu begeistern und anzustecken. Geht es dir gut, merkt das dein gesamtes Umfeld. Alle Menschen mit denen du in Kontakt kommst. Bist du glücklich, verschenkst du Freude, Lachen und Leichtigkeit.

Zuerst muss dein Glas gefüllt sein. Deshalb frag dich heute: «Was kann ich mir heute Gutes tun?».

Nimm dir Zeit für einen Kaffee am Morgen. Mach eine Teezeremonie. Geh 20 Minuten spazieren. Liess ein Buch. Geniesse deine Badewanne. Kauf dir was Schönes. Zieh etwas an, in dem du dich sexy fühlst. Trage Lippenstift – einfach so. Tanze durch die Wohnung.

Tu dir heute einfach mal gut, denn die wichtigste Beziehung in unserem Leben ist die Beziehung zu uns selbst.